URFAUST
Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe
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Verzweifelt sitzt Faust in seinem Studierzimmer. Alles hat er studiert, doch Erkenntnis in tiefere Wahrheiten kann er nicht erlangen. Er wendet sich der Magie zu und beschwört den Erdgeist, der ihm jedoch nur die Ohnmacht des Menschen gegenüber der allumfassenden Natur vor Augen führt. Da taucht Mephisto als geistreicher Lehrmeister auf, mit dem er sich in die sinnliche Welt stürzt. Faust glaubt in der jungen Margarethe vollkommene Reinheit zu entdecken und verführt das Mädchen. Mephisto begleitet ihn, ist Strippenzieher und Kuppler. Doch auf der Suche nach sich selbst verlässt Faust Gretchen, die letztlich daran zerbricht, das gemeinsame Kind tötet und dafür im Kerker landet.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) beschäftigte sich sechs Jahrzehnte mit dem Faust-Stoff. Die allererste Fassung, der sogenannte Urfaust, der in den Jahren 1772-1775 entstand, galt lange Zeit als verschollen, bevor er 1887 im Nachlass der Weimarer Hofdame Luise von Göchhausen als Kopie gefunden wurde. Seine Uraufführung erlebte diese frühe Fassung erst 1918 in Frankfurt. Anders als in Faust. Der Tragödie erster Teil ist diese Version ganz vom Zeitalter des Sturm und Drang geprägt: in der Sprache ist der Urfaust ungeschliffener und kräftiger, die Handlung mehr auf die Liebesgeschichte eines jungen Intellektuellen fokussiert und weniger auf das metaphysische Menschheitsdrama zwischen Himmel und Hölle. Friedrich Dürrenmatt bekannte einmal: „Ich glaube, dass gerade der Urfaust das Stück ist von Goethe, das man am wenigsten manipulieren muss. Das heißt, es ist das weitaus kühnste Stück, das ist weitaus dichterisch stärker als der spätere Faust."
VORSTELLUNGSDAUER ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
PREISE
LANDSHUT C | PASSAU C | STRAUBING C